100 Jahre Rover, ein kurzer öœberblick
Datum: Tuesday, 22.June. @ 20:02:49 UTC
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Vor hundert Jahren kam die englische Autobranche so richtig in Fahrt. Die Marke Rolls-Royce begann mit dem Bau von Fahrzeugen und in Coventry stieg eine Firma neu ins Autogeschäft ein, die bis heute Autos baut: Rover

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Markenname Rover in Großbritannien bekannt geworden, weil die Firma das erste Fahrrad auf den Markt brachte, das zwei gleich große Räder hatte. In Zeiten, als vor allem Hochräder oder Dreiräder gefertigt wurden, eine Sensation - von manchen belächelt, von anderen zumindest respektiert. Mitten in der Boomzeit des Fahrrad- und Motorradgeschäfts stirbt Firmengründer John Kemp Starley, sein gleichnamiger Sohn, der Älteste von insgesamt zehn Geschwistern, übernimmt das väterliche Unternehmen. Und er hat den Plan, in die Automobilkonstruktion einzusteigen.

1904 ist es so weit: Rover stellt das erste Auto unter eigenem Namen vor, das Modell "Eight", weil der wassergekühlte 1,3-Liter-Einzylindermotor eben acht PS leistet. Neu ist das Chassis aus Aluminiumguss, schon damals überholt ist jedoch die Hinterachse ohne jede Federung. Im Jahr darauf baut Rover ein abgespecktes Modell namens "Six" (mit Sechs-PS-Antrieb). Landesweit bekannt wird die Marke im Jahre 1907, als Ernest Curtis auf einem Rover 16/20 bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man startet und gewinnt: Im Ziel nach 8 Stunden und 23 Minuten Autofahrt hat er zwölf Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, was den Rover-Verantwortlichen immerhin eine goldene Uhr wert ist.

In den turbulenten zwanziger Jahren steht Rover erstmals vor dem Bankrott, doch der norwegische Konstrukteur Peter Poppe entwickelt unverdrossen neue Modelle sowie den ersten Sechszylindermotor der Marke, die dank zuverlässiger und vergleichsweise günstiger Autos allmählich wieder Tritt fasst. Während des Zweiten Weltkriegs baut Rover Flugzeugteile, nach Kriegsende verlegt Rover den Firmensitz nach Solihull und beginnt wieder mit der Autoproduktion. Das wichtigste Modell aus dieser Zeit ist der Geländewagen Land Rover (heute eine eigenständige Marke im Ford-Konzern).

In den Sechzigern beginnt das, womit Rover heute noch zu kämpfen hat: Die Firma lässt sich immer wieder auf unglückliche Liaisons ein. 1965 fusionieren Rover und der Sportwagenhersteller Alvis, 1967 erfolgt der Zusammenschluss mit Leyland-Triumph, 1968 kommt die Marke in die BLMC (British Leyland Motor Corporation), die 1974 in Konkurs geht. Der Konzern wird verstaatlicht, und es entsteht Leyland Cars. Auch in jüngster Zeit machte Rover weniger durch seine Produkte als vielmehr durch die Firmenpolitik von sich aufmerksam, wie die längst wieder aufgelösten Kooperationen mit Honda und BMW zeigen.

Heute baut das Unternehmen Autos der Marken MG und Rover, bietet diverse Baureihen in der Kompakt- und Mittelklasse an, dazu Roadster und Sportwagen. Zum Geburtstagstreffen, das am 11. Juli in Ragley Hall nahe der Shakespeare-Stadt Stratford-upon-Avon stattfinden wird, hat Rover eine Neuheit angekündigt: Im kommenden Jahr soll ein neues Mittelklassemodell vorgestellt werden - "dynamisch, hoch funktional und sehr ansehnlich", wie der deutsche Importeur mitteilt.
(Quelle: Spiegel-Online am 22.06.2004)





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